Was sind ätherische Öle?

Jeder hat schon mal was von ätherischen Ölen gehört. Sie sind ja gerade in aller Munde. Aber was sind diese duftenden Essenzen in den kleinen bunten Flaschen?

Sie sind die „Seele der Pflanzen“ und man kennt ihre heilenden Wirkungen schon seit Jahrtausenden.

Sie kommen in verschiedenen Pflanzenteilen vor und werden mittels Wasserdampfdestillation bzw. Expression aus dem Rohmaterial gewonnen.

  • in Blüten (Rose, Lavendel, Neroli)
  • in Blättern (Salbei, Melisse, Thymian)
  • in Wurzeln (Angelikawurzel, Vetiver, Kalmus)
  • in Rinden (Zimt)
  • im Holz (Sandelholz, Rosenholz, Zedernholz)
  • im Harz (Benzoe Siam, Weihrauch, Myrrhe)
  • in Früchten (Anis, Koriander, Fenchel)
  • in Fruchtschalen (alle Zitrusfrüchte)

In den Pflanzen sind ätherische Öle die „Apotheke“ und dienen als Schutz vor Schädlingen und Krankheitserregern, zum Anlocken von Nützlingen und zur Kommunikation zwischen den Pflanzen. Und genau diese Dinge können sie auch am Menschen bewirken. Sie wirken

  • antiseptisch, antibakteriell und antiviral
  • ommunstimulierend
  • Raumluft reinigend
  • verdauungsfördernd
  • Muskeln entspannend, krampflösend
  • Konzentration fördernd
  • belebend, ausgleichend und entspannend
  • stimmungsaufhellend
ätherische Öle - duftende Pflanzenextrakte in kleinen Fläschchen
ätherische Öle – duftende Pflanzenextrakte in kleinen Fläschchen

Laut Dr. Kurt Schnaubelt werden naturreine ätherische Öle erfolgreich eingesetzt bei

  • 95% der Infektionen
  • 75% der psychischen, nervlichen und hormonellen Störungen
  • 50% der äußerlichen Entzündungen, Hauterkrankungen und Allergien
  • 25% der Stoffwechselerkrankungen

Wie erkennt man ein echtes naturreines ätherisches Öl?

Gefühlt an jeder Ecke bekommt man die kleinen Duft-Öl-Fläschchen. Leider gibt es eine ganze Menge unterschiedlicher Qualitäten und nicht in jedem Fläschchen befindet sich Natur pur. Als Laie (und manchmal auch als Profi) ist es nicht immer leicht zu erkennen, was man gerade in Händen hält. Ein paar Dinge kannst du aber kontrollieren und überprüfen, ob sich der Hersteller schon mal die Mühe macht, ein ordentliches Etikett zu machen. Denn wer Qualität im Fläschchen hat, will auch, dass es auf den ersten Blick sichtbar ist.

Auf dem Etikett sollten sich folgende Angaben befinden:

100% naturreines/echtes ätherisches Öl

sollte „naturident“ oder „Parfumöl“ am Etikett stehen, kannst du davon ausgehen, dass es sich um synthetische Inhaltsstoffe handelt. Eine Wirkung kannst du dir nicht erwarten. Ganz im Gegenteil – ich persönlich würde sogar soweit gehen und sagen, dass solche Inhaltsstoffe unserer Gesundheit schaden.

Zur Raumbeduftung und Aromatherapie/Aromapflege geeignet

dieser Satz braucht meiner Meinung nach keine Erklärung. 😉

Raumbeduftung mit ätherischen Ölen – lässt sich ganz einfach selber machen.

Deutscher und botanischer Name

Manchmal kommt es vor, dass die gleiche Pflanze in unterschiedlichen Sprachgebräuchen anders bezeichnet werden. Deshalb ist es notwendig, dass nicht nur der deutsche Name, sondern auch der botanische Name am Etikett steht. Somit ist für jeden klar erkennbar, welche Pflanze sich im Fläschchen befindet.

Beim Zedernholz beispielsweise kommt es leicht zu Verwechslungen. Es gibt die „Atlaszeder“ (Cedrus atlantica), die „Himalaya-Zeder“ (Cedrus deodora) und die „Virginiazeder“ (Juniperus virginiana). Die ersten beiden sind wenigsten miteinander verwandte Zedernarten, Virginiazeder hingegen ist eine Wacholderart.

Auch beim Lavendel gibt es solche Verwechslungsgefahren. Es gibt den „echten Lavendel“ (Lavandula angustifolia), „Lavandin“ (Lavandula x intermedia), „Speiklavendel“ (Lavandula latifolia), und „Schopflavendel“ (Lavandula stoechas).

Du siehst also, dass man da ganz genau schauen sollte.

verwendeter Pflanzenteil

Bei manchen Pflanzen können unterschiedliche Pflanzenteile verwendet werden um ätherische Öle herzustellen. Je nach Pflanzenteil entstehen dann auch unterschiedliche Inhaltsstoffe und dementsprechend andere Düfte und Wirkungen. Deshalb reicht in diesem Fall der botanische Name nicht aus um zu erkennen was sich da im Fläschchen befindet.

Als Beispiel dient uns der Orangenbaum – Citrus x aurantium. Aus den Fruchtschalen gewinnen wir das klassische Orangenöl. Aus den Blättern und Zweigen wird Petit Grain hergestellt und aus den Blüten erhalten wir Neroliöl. Drei völlig unterschiedliche ätherische Öle mit unterschiedlichem Duft und unterschiedlicher Wirkung.

Herstellungsart

Klassisch werden ätherische Öle per Wasserdampfdestillation hergestellt. Dabei wird Wasser in einer Destille zu Dampf erhitzt. Dieser Dampf geht durch das ebenfalls in der Destille befindliche Pflanzenmaterial und „reißt“ das ätherische Öl im Pflanzengut mit sich. Sobald der Dampf wieder abkühlt, trennen sich Wasser und ätherisches Öl voneinander und man kann es in Flaschen abfüllen. Das dabei entstandene Pflanzenwasser wird übrigens Hydrolat genannt und wird in der Aromatherapie auch sehr gerne verwendet.

Aber nicht jede Pflanze gibt auf diese Art und Weise seinen Duft frei.

Die ätherischen Öle aus den verschiedensten Zitrusfrüchte werden meistens aus den Schalen gepresst. Diesen Vorgang nennt man Expression. Manchmal werden sie destilliert, denn dann geht ein Inhaltsstoff nicht in das ätherische Öl über, der Zitrusschalenöle sonst photosensibilisierend macht. Destillierte Zitrusschalenöle haben aber dann auch weniger stimmungsaufhellendes Potential.

Eine weitere Methode ist die Extraktion. Dabei wird ein Lösungsmittel wie Alkohol oder Hexan zu Hilfe genommen und das ätherische Öl aus der Pflanze zu extrahieren. Danach wird das Lösungsmittel wieder verdampft. Es können jedoch Lösungsmittelrückstände im ätherischen Öl verbleiben. Die entstandenen Öle werden je nach Ausgangsmaterial als Resinoide oder Absolues bezeichnet.

Haltbarkeit

Ätherische Öle sind, bis auf wenige Ausnahmen, nicht unbegrenzt haltbar. Deshalb sollte auf jedem Fläschchen eine Haltbarkeitsangabe stehen. Sobald du es zu Hause öffnest gelten folgenden Angaben. Notiere dir also am besten am Fläschchen selber das Öffnungsdatum.

  • Teebaumöl – ½ Jahr
  • Zitrusschalenöle – 1 Jahr
  • Nadelöle – 1,5 Jahre
  • zitrusartig duftende Öle – 2 Jahre
  • eukalyptusartig duftende Öle – 2-3 Jahre
  • Kräuteröle – 3-4 Jahre
  • herbe Harze – 3-4 Jahre
  • vanillig-balsamische Harze – 5-6 Jahre
  • Blütenöl – 5-10 Jahre
  • Holzöle, schwere Düfte – bis 10 Jahre, beste Qualitäten auch länger

Chargennummer

Zur besseren Nachverfolgung im Fall der Fälle braucht jedes Fläschchen solch eine Nummer.

Herkunftsland

Jedes Land hat unterschiedliche klimatische Bedingungen und je nachdem bildet eine Pflanze unterschiedliche Inhaltsstoffe aus. Lavendel aus Frankreich riecht also anders als Lavendel aus Russland.

In welchem Land findet man welche Qualität?

Wie lagert man ein echtes ätherisches Öl?

Ätherische Öle sind verderbliche Produkte. Damit du lange deine Freude an ihnen hast und ihre Wirkung genießen kannst. Solltest du sie möglichst kühl und dunkel lagern.

Was sollte man beim Umgang mit ätherischen Ölen beachten?

Ätherische Öle sind hochkonzentrierte Essenzen, die viel gutes für unsere Gesundheit bewirken können. Allerdings gibt es ein paar Dinge, die es zu beachten gilt, wenn man den Spaß an der Arbeit mit Aromatherapie nicht verlieren möchte.

  • ätherische Öle dürfen nicht unverdünnt (in fettem Öl) auf die Haut aufgetragen werden (mit Ausnahme von Lavendel), denn bei ätherischen Ölen ist weniger mehr. Die empfohlene Dosierung liegt zwischen 0.5 und 3%
  • ätherische Öle gehören nicht in Kinderhände!
  • ätherische Öle werden nicht in Augen, Nase oder Ohren eingeträufelt!
  • spezielle Lebensumstände brauchen spezielle Öle – in der Schwangerschaft, für Babys und Kleinkinder, bei Bluthochdruck, Asthma  od. Epilepsie sind nicht alle Öle geeignet!
  • ätherische Öle sollte man nicht ohne weiteres innerlich einnehmen – frage einen Arzt oder die Aromapraktikerin deines Vertrauens um Rat.
  • kühlende Öle (Pfefferminze, …) gehören nicht in die Badewanne, auch mit Zitrusölen sollte man in der Badewanne vorsichtig sein, da sie hautreizend sein können

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